XFHEE NBIAX ORTLI EIMNL LIMAT IMOEE ARKRM. Vor zwei Wochen hätte das für mich nach sinnlosem Kauderwelsch ausgesehen. Aber heute weiss ich, das ist eine verschlüsselte Botschaft! Vielleicht schafft Ihr es ja nach dem Lesen dieses Artikels, sie zu entschlüsseln. Dazu muss man herausfinden, welcher Code hinter diesem Text steckt. Cäsar-Schrift, Vigenère, Pflügen, Playfair, Skytale…? Diese und weitere Geheimschriften haben wir mithilfe verschiedener Posten kennengelernt. Die eine mag einfach sein und verschiebt nur jeden Buchstaben im Alphabet, andere, wie Enigma aus dem Zweiten Weltkrieg, sind wesentlich komplexer. Die dazugehörige Maschine ist so konstruiert, dass sich jeder Buchstabe zwischen Klartext und Chiffre sieben bis neun Mal verändert! Und doch gelang es Alan Turing, sie zu knacken. Ich empfehle dazu den Film “Imitation Game”.
Die genannten Geheimschriften sind allesamt historische Verschlüsselungen, die schon im antiken Griechenland verwendet wurden. Ihr Zweck: geheime Informationen sicher zu übermitteln. Es gibt aber auch andere Verschlüsselungen wie die Morsezeichen, die Braille-Schrift oder das Winkeralphabet, die für die Kommunikation über weite Distanzen oder für Sehbehinderte nützlich sind.
Doch der Kurs heisst nicht umsonst „Geheime Botschaften“, wir haben uns eher auf Geheimschriften konzentriert. Heutzutage funktioniert Kryptologie anders als noch vor fünfzig Jahren: Programme wie Python ermöglichen es uns, Texte und Dateien digital zu verschlüsseln. Beinahe alle Codes sind dabei zwar theoretisch knackbar, in der Praxis ist das jedoch zu aufwändig. Es würde bis zu 36 Milliarden Jahre dauern. RSA – eine Verschlüsselungsmethode – basiert zum Beispiel auf “private” und “public keys”, die leicht erzeugt werden können. Mein öffentlicher Schlüssel ist (203/45491518). Moderne Kryptologie basiert auf Primzahlen, Zufallszahlen und modularer Arithmetik.
Fest steht, dass Kryptologie ist in der heutigen Gesellschaft einen grossen Raum einnimmt. Laut Herrn Krähenmann ist sie sogar ein wesentlicher Unterschied zwischen Demokratie und Diktatur: In einer Demokratie darf man anonym sein, in einer Diktatur nicht.
Es war eine sehr spannende Woche und ich habe viel gelernt! Also, liebe Lehrerinnen und Lehrer, wundern Sie sich nicht, wenn die Chatverläufe mit meinen Freundinnen nur noch aus zufällig wirkenden Buchstabenkombinationen bestehen – sofern Sie diese überhaupt jemals zu Gesicht bekommen!
Und jetzt, wo wir am Ende sind, frage ich natürlich: Habt Ihr die entscheidenden Hinweise gefunden, um den Code der Nachricht am Anfang zu knacken? (Kleiner Tipp: Ein Blick auf die Abbildung unten könnte hilfreich sein).
Text: Malina Heymann (2mb)