Montag: Reisetag und Ersatzprogramm
Am Montagmorgen der Sonderwoche startet die Klasse 1Fa der Kantonschule Frauenfeld voller Vorfreude ins Lager nach Buttes im Kanton Neuchâtel. Nach der Ankunft werden die Zimmer bezogen und alle Schüler haben Zeit, sich kurz umzusehen. Nach einer kurzen Mittagspause steht das erste Highlight an: Kooperationsspiele, bei denen die Klasse in Gruppen gegeneinander antreten und knifflige Aufgaben lösen muss. Z.B. einen möglichst hohen Turm aus abgezählten Spaghettis, etwas Klebband, einem Marshmellow und etwas Schnur bauen. Es wird intensiv und laut um den Sieg gekämpft.
Weil es immer noch regnet, besuchen wir das Hallenbad im Nachbardorf als Ersatzprogramm. Der Abend steht ganz im Zeichen von Gesellschaftsspielen. Es werden verschiedene Kartenspiele aufgestellt, und die Schüler können sich in entspannter Atmosphäre amüsieren. Noch lange wird auch im Bett über den ersten Lagertag gesprochen.
Dienstag: Sportliches Programm vor Ort
Um das Dorf Buttes etwas besser kennen zu lernen, führen wir am Dienstag einen Actionbound durch. Die Fragen machen der ganzen Klasse Spass, so dass der Grossteil schon früher fertig ist als geplant. Der Mittag ist noch fern, also laufen sie zum Sportplatz am Rande des Dorfes. Sie werden in Gruppen eingeteilt, die gegeneinander antreten. Zu spielen gibt es Streetball, Tischtennis und Wikingerschach. Bald aber ist die Stimmung der Gruppen weg, nur noch diejenigen die noch nicht genug haben, treten im Basketball gegeneinander an. Um 12:30 gibt es im Lagerhaus Kürbissuppe und Apfelwähe zu essen. Nach der schmackhaften Mahlzeit brechen wir zu einem spannenden Ausflug zu den Asphaltminen auf. Die Führung startet mit einem Einstiegsfilm. Der Führer scheint genau über alles Bescheid zu wissen und erklärt uns, wie sich das Innenleben der Mine auf die Region auswirkt. Dick eingepackt betreten wir die Mine, in der es konstant 8°C ist und rüsten uns mit Schutzhelmen und Taschenlampen aus. In der Mine ist es so dunkel, dass man ohne Licht nichts mehr sehen kann. Wir sind froh, dass wir alle heil wieder herausfinden! Zurück im Lagerhaus gibt es feinen Spaghetti-Plausch und dann packen wir uns nochmals ein für eine kleine Fackelwanderung in den Wald. Der Tag war anstrengend und alle gehen früh schlafen, um am nächsten Morgen fit fürs Wandern zu sein.
Mittwoch: Wanderung zum Grand Canyon der Schweiz
Am Mittwoch haben wir Grosses vor: wir wollen zum Grand Canyon der Schweiz wandern. Noch etwas müde packen wir nach dem Frühstück alle schnell unser Picknick ein. Dann gehts zur Bushaltestelle, um den Bus nach Travers zu nehmen. Von dort geht es mit dem Zug weiter nach Noiraigue. Hier beginnt die Wanderung zum Creux-du-Vans sofort. Der Pfad führt gleich zu Beginn steil bergauf, doch die Gruppe lässt sich davon nicht abschrecken. Mit viel Motivation und guter Laune bewältigen sie die ersten anstrengenden Höhenmeter und alle sind gut dabei.
Der Wanderweg geht hauptsächlich durch einen dichten Wald und die Schülerinnen und Schüler fangen an zu schwitzen und sie ziehen einzelne Kleidungsstücke aus. Doch auf der beeindruckenden Krete angekommen, schlägt ihnen plötzlich ein kalter Wind entgegen. Schnell ziehen sie alles wieder an, aber es hilft wenig. Der kalte Schweiß und das Warten bis alle zusammen sind, lassen die Kälte noch unangenehmer erscheinen. Die Stimmung sinkt etwas, doch als plötzlich ein Steinbock vor ihnen auftaucht, verfliegt die schlechte Laune sofort. Fasziniert beobachten alle das majestätische Tier und die Begeisterung über diesen unerwarteten Anblick lässt die Kälte schnell vergessen.
Nach einem kurzen Aufwärmen im Restaurant geht es weiter um den Kessel herum, schnell posieren für ein Klassenfoto und dann freuen sich alle, endlich den Abstieg anzutreten. Mit einer wohlverdienten, mega feinen Lasagne geht der Wandertag entspannt zu Ende und alle sind erleichtert und stolz, die fünfstündige Wanderung gut gemeistert zu haben.
Donnerstag: FMS-Begegnung in Neuchâtel
Früh am Donnerstagmorgen sind alle noch erschöpft vom vorherigen Tag, trotzdem müssen sie um 8:20 Uhr in den Bus steigen und eine längere Fahrt nach Neuchâtel antreten. Denn heute treffen wir eine 2. FMS-Klasse aus Neuchâtel. Schon beim Aussteigen regnet es in Strömen. Die Müdigkeit, die Nässe und die Anspannung über das bevorstehende Treffen drücken bei der Ankunft in der Schule etwas auf die Stimmung.
Beim Einteilen der Gruppen, die aus je zwei Schülern der 1fa und zwei der anderen Klasse bestehen, lockert sich die Anspannung jedoch etwas. Nach einem kurzen Kennenlernen müssen diese 4er-Gruppen durch die Stadt gehen und verschiedene Aufgaben lösen. Dazu gehört es, bestimmte Gebäude zu finden und Fragen dazu zu beantworten. Zum Abschluss drehen sie noch ein kurzes Video, in dem ausschließlich in der Fremdsprache gesprochen wird.
Zum Mittagessen sucht die 1fa Schutz vor dem Regen im Schulgebäude und isst ihr mitgebrachtes oder gekauftes Essen. Dabei tauschen sich die Schülerinnen und Schüler darüber aus, wie es in ihren Gruppen läuft und welche Erfahrungen sie bisher gemacht haben. Nachdem sich alle gestärkt haben, geht das Programm direkt weiter.
Die Klasse teilt sich in eine italienische und eine französische Gruppe auf und verschwinden in verschiedenen Zimmern. Dort sehen sie sich die zuvor gedrehten Videos an oder nehmen neue im Klassenzimmer auf. Dabei lernen sie die Jugendsprache der jeweils anderen Klasse kennen und vertiefen ihre Sprachkenntnisse auf spielerische Weise. Zum Schluss wird ein Gruppenfoto gemacht und alle verabschieden sich.
Auf Shopping verzichtet die Klasse wegen dem garstigen Wetter freiwillig und so kehren wir so schnell wie möglich zurück nach Buttes. Hier verwöhnt uns die letzte Kochgruppe mit Pizza und danach wird der Essraum in ein Kino umgestaltet. Zum Abschluss machen wir es uns mit Popcorn und Sitzkissen vor der Leinwand bequem. Natürlich ist es so eine Sache mit der Nachtruhe am letzten Abend. Bis alle ruhig in ihren Betten liegen, dauert es heute etwas länger...
Freitag: Hausputz und Heimfahrt
Nach dem Hausputz am Freitag, verabschieden wir uns von Buttes und freuen uns nach 3.5h fröhlicher, aber müder Fahrt, wieder in Frauenfeld auszusteigen. Ein abwechslungsreiches Klassenlager geht somit zu ende. Wir haben viel zusammen gelacht, gekocht, gegessen, geschwitzt, gespielt und erlebt.
Text: Henok Merhawi Teweldebrhan, Orell Eberhard, Elena Moscianese und Julia Bläuer