"Um den Gipfel zu erklimmen, brauchten wir Geschick, dafür bot sich uns ein herrlicher Ausblick"

Günstige Wetter- und Schneeverhältnisse sorgten im Tourenlager für ausgezeichnete Voraussetzungen: So konnte die Gruppe attraktive Gipfel rund um St. Antönien (GR) besteigen und wurde mit tollen Abfahrten in stiebendem Pulverschnee belohnt. Hier der Erlebnisbericht.

Das diesjährige Tourenlager fand im Prättigau statt. Als Ausgangspunkt diente uns das Berggasthaus Alpenrösli auf knapp 1800 Metern über Meer. Für die Sicherheit im Gelände verantwortlich zeichneten sich, wie bereits in den vergangenen sechs Jahren, unsere zwei äusserst kompetenten Bergführer Claude Raillard und Yannik Glatthard. Auf der Eingehtour am ersten Tag führten sie die Schülerinnen und Schüler ins kraftsparende Tourengehen ein: Wie die Skis auf dem Schnee «gezogen» und nicht abgehoben werden, wie im steilen Gelände sicher Spitzkehren gemacht werden (Bild Nr. 1) und wie in einem regelmässigen Rhythmus dicht hintereinander gelaufen wird (Bild Nr. 2). Auch bei der Abfahrt verlangten sie Disziplin und bezeichneten jeweils den Rayon, in dem abgefahren werden darf. Jeden Abend hielten die zwei zudem ein Briefing ab, an welchem sie uns über die Wetter- und Lawinensituation informierten und uns sagten, wann wir am nächsten Morgen mit welchem Material abmarschbereit sein mussten.

Die längste Tour der Woche unternahmen wir bereits am zweiten Tag. Wir bestiegen gleich zwei Gipfel (Schollberg und Rotspitz) und absolvierten insgesamt 1100 Höhenmeter (Bilder Nr. 3 + 4). Am dritten Tag herrschten missliche Bedingungen: Schneefall und schlechte Sicht. An eine Tour war nicht zu denken. Als Alternativprogramm durften die Schülerinnen und Schüler im Rahmen einer Lawinenübung den Ernstfall proben. Sie lernten das Orten einer mutmasslich verschütteten Person mit dem Lawinenverschüttetensuchgerät und das koordinierte Ausgraben unter Zeitdruck (Bilder Nr. 5 + 6).

So richtig gefordert waren Claude und Yannik am vierten Tag, wo nach dem Schneefall des vorhergehenden Tages eine erhebliche Lawinengefahr (Stufe 3) herrschte. Aber auch da führten sie uns gekonnt und sicher durchs Gelände und wir konnten dank Umgehen von steilen Hängen sogar einen Gipfel besteigen und eine coole Abfahrt geniessen (Bild Nr. 7).


Die fünf Tage vergingen wie im Flug. Am letzten Tag, wo wir am Mittag für die Rückreise im Tal sein mussten, marschierten wir bereits um 7 Uhr los. So kamen nochmals stolze 600 Höhenmeter und eine lange Abfahrt dazu.

Stellvertretend für die Schülerschaft schildern uns die drei Schülerinnen Johanna Bieri, 4mc, Mara Drpic, 4md, und Fiona Brunner, 3md ihren Eindruck vom Lager in Versen:

Unsere Motivation fürs Tourenlager war,
Zeit in der Bergwelt zu verbringen
Und in den frischen Schnee Bögen zu schwingen.
Dieses Erlebnis mit Freude und Glück verbunden,
Da lohnten sich die strengen Aufstiegsstunden.
Um den Gipfel zu erklimmen, brauchten wir Geschick,
Dafür bot sich uns ein herrlicher Ausblick.
Eine Herausforderung bildete auch die Talfahrt.
Nur wenigen blieb ein Taucher erspart.
Wenn ein Überschlag auch mal weh getan hat,
Solche Akrobatikeinlagen waren immer sehr glatt.

Text und Bilder: Markus Kümin und Tobias Lingg