"Die Musik beginnt und wir tanzen"

Am 18. Januar 2024 fand die jährliche Tanzveranstaltung „On the Move“ statt. Ich war als Tänzerin dabei und lasse den Tag Revue passieren.

Seit Wochen besteht unser Sportunterricht vor allem aus einer einzigen Aktivität: Tanzen. Erst ein Lied auswählen, eine Choreografie erfinden und einstudieren, und schlussendlich: üben, üben, üben.

Heute ist der Tag der Wahrheit. Der 18.01.2024, der Tag an dem der jährliche Tanzanlass „On the Move“ stattfindet. Die Aufregung beginnt für uns Tänzerinnen um 17:00 Uhr bei der Hauptprobe. Es ist ein Durchgang ohne Unterbrechungen, so wie er auch am Aufführungsabend laufen soll. Das erste Mal tanzen wir vor Publikum, den anderen Tänzerinnen, die gerade nicht auf der Bühne stehen. Das Applaudieren während des Tanzes und am Ende ist ermutigend. Es gibt kleine Pannen – Jonglierbälle, die umherfliegen, kleine Unsicherheiten – doch alles in allem gelingt der Probedurchlauf sehr gut! Nun bekommen wir auch einen ersten Eindruck von anderen Tänzen und sehen, was auf der Bühne viel besser wirkt als in einer leeren Turnhalle ohne Beleuchtung.

Damit ist die Hauptprobe für uns überstanden. Es sind noch zwei Stunden, bevor es so weit ist. Wir essen Sandwiches aus der Mensa, vertreiben uns die Zeit mit Reden und Lachen und versuchen uns abzulenken. Eine Viertelstunde vor Beginn finden wir uns wieder in der Aula ein. Viele Plätze sind bereits besetzt und es ist laut. Alle suchen nach Verwandten und Bekannten. Meine Nervosität steigt, ich werde hibbelig. Was ist, wenn ich plötzlich die Choreografie vergesse oder mir die Jonglierbälle herunterfallen, wenn wir uns völlig blamieren…?

Und schliesslich hüpfen die Zeiger auf acht Uhr. Wir müssen auf die Bühne! Die Moderatorinnen begrüssen alle und stellen uns als die Eröffnungsgruppe des Abends vor: Die Dancing Queens! Wir stellen uns nebeneinander auf und schauen zum Vorhang. Ich höre nur mein eigenes Herz klopfen. Die Stimme der Moderatorin blende ich vollständig aus. Es wird dunkel. Konzentration! Die Musik beginnt und wir tanzen. Die Leute klatschen im Takt mit. Die nötige Energie und Motivation sind damit gegeben. Alles klappt ohne Probleme. Ich vergesse keine Bewegung und verliere keinen Jonglierball. Niemand blamiert sich. Noch nie haben wir so gut getanzt! Die Sorgen waren also völlig unbegründet. Erleichtert verbeugen wir uns und rennen von der Bühne. Es ist vorbei, wir haben es geschafft!

Jetzt heisst es für uns nur noch: Zuschauen und geniessen. Schwanensee-Ballett mit rasantem Übergang zu Hip-Hop, eine Zeitreise durch die Musikgeschichte, Sportlehrpersonen, die mit Besen im Rhythmus von ”We will rock you” auf den Boden klopfen, zwei Schwestern, die mit Ballett, Tanz und artistischen Elementen die ganze Bühne ausnutzen und auch drei Jugendliche der ”Luca’s Streetdance-School” sind mit einer atemberaubenden Performance vertreten - alles ist dabei. Jede Gruppe hat sich originelle und teils sehr komplexe Choreografien ausgedacht und sie erfolgreich auf die Bühne transportiert. Das ist wirklich beeindruckend! Ich habe dieser Aufführung mit grosser Nervosität entgegengesehen. Jetzt bin sehr erleichtert. Alles ist gut gegangen und hat Spass gemacht. Und jetzt zur Abkühlung nach draussen in die weisse Winterwelt, die im Verlauf des Abends entstanden ist!

Text: Malina Heymann, 2mb